Am 21.05.22 wurde der Motor zum zweiten Mal eingebaut und erste Probefahrten unternommen. Auch am 22.05.22 wurde eine längere Probefahrt durchgeführt. Bestehend aus: Fahrten auf Landstraße, Autobahn und Stop&Go im dicksten Stadtverkehr und Sommerhitze.
Die neuen Zylinderlaufbuchsen und die neuen Kolbenringe müssen sich erstmal aneinander gewöhnen. Zunächst qualmte der Audi noch etwas blau in den Anfängen. Das liegt daran, daß die Kolbenringe (speziell auch die Ölabstreifringe) noch nicht richtig zur Zylinderwand hin abdichten. Besonders merkt man dies bei längeren Standzeiten z.B. an der Ampel im Leerlauf. Dann kletterte der Temperaturanzeiger im Instrument auf etwas über Mitte der Skala, bevor der Lüfter anläuft und den Motor wieder runterkühlt.
Ich fuhr insgesamt am 22.05.22 etwa 250km. Am Tag zuvor etwa 150km. Ich habe festgestellt, das das Bläuen beim Anfahren weniger wurde. Zunehmend passen sich die Kolbenringe den Zylinderwänden an und dichten besser ab.
Nach etwa 300km war zu beobachten, dass die Temperaturanzeige gar nicht mehr so schnell über die Mitte der Skala zum nächsten Teilstrich hastete im Stadtverkehr, obwohl es sehr sommerlich warm war. Die Temperatur bewegte sich eher im Bereich eines Teilstrichs vor der Mitte der Skala.
Ich werde den Motor weiter einfahren und nach etwa 2000km einen erneuten Ölwechsel durchführen. Sämtlicher Abrieb wird dann mit dem Öl abgelassen. Ich verwende vollsynthetisches Öl der Viskositätsklasse 10W-40 von Liqui Moly.
Manche Experten raten dazu, ein mineralisches (teilsynthetisches) Motoröl für die Einlaufphase zu verwenden.
Ich bleibe jedoch beim vollsynthetischen Öl. Die Einlaufphase kann sich dadurch lediglich nur geringfügig verlängern. Bisher bin ich sehr zufrieden. Im Stadtverkehr merkt man bereits, das das Bläuen weniger wird, bzw. gar nicht mehr auftritt.
Ich hoffe, das es komplett verschwindet. Der Motor läuft ansonsten sehr sehr gut. Er ist sauber und absolut dicht, egal wo man parkt.
Die Beobachtungsphase hält jedoch noch an. Ich werde in den nächsten Tagen noch den Zahnriemenschutz montieren und dann wäre das Kapitel “Audi 50” erstmal weitgehend abgeschlossen, sofern sich nicht wieder irgendwo ein Fehler bemerkbar macht...

Hier noch ein paar Fotos vom Audi nach gründlicher Reinigung:

 Am Samstag, den 28.05.22 fuhr ich mit dem Audi eine Tour. Etwa 300km quer durch die Eifel.
Top-Wetter und schönste glatte Landstraßen. Nicht ein Schlagloch und alles wunderbar grüne Landschaft.
Der Wahnsinn!!
Er läuft soweit ganz gut. Allerdings ist mir dann am 29.05.22 aufgefallen, das der Motor etwas nach Benzin roch. Ich konnte jedoch nicht feststellen, woher das kam, denn es verdunstet sehr schnell.
Am 30.05.22 fuhr ich über die Autobahn zu meiner Garage. Die Fahrt dauerte etwa eine halbe Stunde. Da der Motor nun schon über 400km mit Eifeltour und anderen Fahrereien drauf hatte, dachte ich: Jetzt geb ich mal Gas auf der Autobahn. Er läuft wirklich 160km/h. Das Werk gesteht ihm eine Höchstgeschwindigkeit von 140km/h zu. So steht es jedenfalls in den Papieren. Aber mich hat nunmal der Teufel geritten. Bis zur Autobahnausfahrt nach 30 Minuten lief alles perfekt. Dann dachte ich: Fahr mal noch eine Runde Landstraße, damit der Motor keinen Hitzestau bekommt von der rasanten Autobahnfahrt. Einfach zum Abkühlen. Also nicht sofortiges Abstellen des Motors. Auf der Landstraße ging der Motor dann nach etwa 3km aus und startete auch nicht mehr. Ich fand heraus: Der Kraftstofffilter war leer. Und da sah ich das ein kleines Rinnsal Benzin aus der Benzinpumpe lief. Sie saugte also keinen Sprit mehr an. Tja, was soll ich sagen... Das ist eben nicht mehr die original Qualität von der damaligen Firma “Pierburg”, sondern eine Nachfertigung. Zusätzlich denke ich aber, das die Drehzahl für die mechanische Pumpe einfach zu hoch war. Man bedenke 160km/h im vierten Gang. Das hat sie nicht überlebt und wurde halt undicht.
Man wird hier noch zum “Benzinpumpen-Mann”. Diese Billigpumpen taugen einfach nichts. Aber ich werde den Motor auch nicht mehr mit 160km/h bewegen. War auch dumm von mir. Ich habe nun eine originale Pierburg Pumpe ergattern können. Nagelneu aus altem Bestand und noch im Originalkarton mit kleinem Schlauch dabei und mit Plastikstutzen, Dichtring usw.
Diese Pumpe ist auch etwas teurer, weil sie eben original ist. Mein lange gehegter Spruch gilt immernoch: “Wer billig kauft, kauft zweimal!”
Der Motor läuft aber soweit gut. Werde aber weiterhin alles beobachten. “Holzauge sei wachsam”. Aber diese Beobachtungsphase wird bald vorbei sein, wenn man mal etwas über 1500km abgespult hat. Die originale Benzinpumpe kommt in den nächsten Tagen per Paketservice. Die wird sicherlich haltbarer sein und hat im Gehäuse die Einprägung “Pierburg”. Aber mehr als 130 bzw. 140km/h kurzzeitig, werde ich dem Motor nicht mehr zumuten. Der Motor musste halt auch mal richtig in den Leistungsbereich hineinkommen. Das sich die Kolben und Zylinder mal richtig anpassen. Wobei die Motortemperatur immer im mittleren Bereich war. Auch bei der scharfen Autobahnfahrt. Bei normaler Fahrweise wären locker 600km mit dem 36-Liter-Tank möglich. Das wäre ein durchschnittlicher Kraftstoffverbrauch von 6,0 Liter/100km. Und das mit einem 46 Jahre alten Vergaser. Zum Vergleich: Mein VW Up von 2017 (ein 3 zylinder Benziner), benötigt auf 100km Distanz etwa 4,8 Liter. Er ist natürlich etwas schwerer als der Audi50 und hat nur 3 Zylinder anstatt 4 Zylinder beim Audi. Aber viel Spielraum ist da nicht, trotz elektronischer Einspritzung. Und mit dem VW-Up muss man auch sehr vorsichtig fahren um einen Durchschnittsverbrauch von 4,8 Liter/100km hinzubekommen. Natürlich ist die Laufkultur beim Kaltstart oder in anderen Betriebsphasen eine andere, als bei einem 46Jahre alten Fahrzeug. Aber dennoch finde ich es bemerkenswert, zu was die alte Technik schon im Stande war und ist.
Das Problem mit defekten mechanischen Benzinpumpen gab es aber auch schon damals, weil sie eben nicht für zu hohe Drehzahlen geeignet sind. Das geht vom abgebrochenen Pumpenstössel bis eben zu Undichtigkeiten.
 Abhilfe würde da nur eine elektrische Benzinpumpe schaffen, aber dann würde der Audi zum “Saufkumpel” werden. Das geht gar nicht und wäre auch nicht original. Vorher bin ich ja auch mindestens 20 Jahre mit einer Pierburg gefahren. Ohne Probleme, wenn man es nicht übertreibt.
Jetzt mal abwarten bis die Pierburg-Pumpe kommt und dann gehts nochmal auf Probefahrt. Wäre doch gelacht...

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Update 05.06.22:
Die originale, neue Pierburgpumpe ist montiert und auch schon 300km probegefahren worden. Alles ok jetzt.
Im Stop&Go-Fahren bei Sommerhitze im Extremstau Stadtverkehr ist mir allerdings aufgefallen, das der Auspuff manchmal noch leicht bläut. Und zwar dann wenn die Motortemperaturanzeige zwei Teilstriche über die Mittelstellung hinausgeht. Ich führe dies auf zu dünnes Motoröl zurück. Ich fuhr jahrelang eigentlich immer das vollsynthetische Motoröl 10W-40 und habe mir eigentlich nie so wirklich Gedanken über die Viskosität des Motoröls gemacht. Ich weiß, daß viele Oldtimerfreunde das Vollsynthetiköl ablehnen.
Ich dachte, es ist nicht zu dünnflüssig wie z.B. 5W-40 aber auch nicht zu dickflüssig.
Ich merke, das das Motoröl die hohen Stadttemperaturen im Stau nicht so wirklich mitmacht. Solange der Temperaturanzeiger jedoch mittig steht, also Normaltemperatur, dann kommt gar keine blaue Wolke aus dem Auspuff.
Durch die Motorreparatur hat sich die Lage aufjedenfall verbessert. Auch das “schwarze Ölrotzen” beim Kaltstart ist nicht mehr. Da war dann immer hinter dem Auspuff auf dem Boden alles schwarz gepunktet (unverbrannter Kohlenstoff bzw. Kraftstoff)
Ich werde nun, da der Motor eingefahren ist, auf ein besonderes
Classic-Öl von Castrol umschwenken.
Es ist ein 20W-50 und ist für Fahrzeuge ab den 60er bis Anfang der 80er Baujahre verwendbar und war auch Testsieger. Ein spezielles Oldtimer-Öl, welches auch Zink-Anteile für die alten Motoren enthält.
Im Anschluss habe ich mal ein Diagramm abgebildet, in welchem Temperaturbereich dieses 20W-50 auch bei hohen sommerlichen Temperaturen absolut stabil bleibt, im Gegensatz zu dem 10W-40, welches ich zur Zeit noch im Motor habe zum Einfahren.

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Das ist das besagte Classic-Öl von Castrol.
20W-50.
In der Audi-50-Literatur steht geschrieben, das man diese Spezifikation durchaus verwenden kann.

Hier jetzt noch das Schaubild zum Vergleich der Viskositäten bei verschiedenen Temperaturen. Es liegen sehr große Unterschiede in den Motorölen. Speziell für den Oldtimerbereich erscheint es mir gravierend, denn diese Motoren haben eben keine geregelten Ventilatorstufen mit Steuergerät, wie es bei modernen Motoren der Fall ist. Die Lüfter laufen bei heutigen Fahrzeugen auch manchmal nur auf kleiner Stufe mit, sodaß die Motortemperatur lediglich geringfügig schwankt.

Also dickflüssigeres Motoröl ist bei Oldtimern durchaus angebracht. Denn diese Motoren werden relativ schnell heiss, bis dann der Ventilator wieder runterkühlt auf Vollstufe.
Das 20W-50 bleibt trotzallem auch noch pumpbar bei   -10°C. Es wird aber nicht zu dünnflüssig bei hohen Temperaturen und bietet bessere Schmierung in diesem Temperaturbereich. Somit dürfte sich überhaupt kein Öl mehr an den Ölabstreifern hinauf in den Brennraum drücken, denn die Viskosität ist doppelt so hoch als das zur Zeit verwendete Öl.
Die Zylinderwände (Buchsen) sind ja bekanntlich neu eingepresst und die Kolben haben ein Einbauspiel von nur 3/100mm.
Versuch macht klug!

viskosi

Den Ölwechsel mit nochmals neuem Filter, werde ich in den nächsten Tagen durchführen. Ich habe zunächst mal die Garage teilweise aufgeräumt und mal wieder mit Reiniger durchgewischt. Jetzt lässt es sich darin wieder arbeiten.
Für den Audi habe ich mir eine Schutzhülle besorgt. Diese ist aus atmungsaktivem, weichen Stoff und zieht keine Kratzer in den Lack. Natürlich sollte die Karosserie sauber und absolut trocken sein, bevor man den Staubschutz über das Auto zieht.
Der Staubschutz ist nur für den Innenbereich gedacht.
Mein VW Käfer muss noch anders in der Garage positioniert werden. Sämtliche Karosserie-Zinn-Spachtel- und Schleifarbeiten werde ich bei schönem Wetter draußen machen und mir die “Sauerei” in der Garage ersparen. Man darf gespannt sein, es geht bald weiter am Käfer.

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Update 08.04.24: -Der Fussraum des Käfers wurde von alten Teppichkleberesten befreit
                                 -Die Entrostung / Kofferboden mit Zitronensäure hat zwar sehr geholfen, ist aber auch eine klebrige und langwierige  Angelegenheit.
                                   Daher werde ich jetzt auf “Glasperlstrahlgut” umsteigen und mit der Strahlpistole den restlichen Rost in den nächsten Wochen entfernen.