Oli`s Alltagsfahrzeug

Auf diesem Teilbereich der Oldtimer-Webseite, geht es mal nicht um Oldtimer, sondern um mein Alltagsfahrzeug. 
Es ist ein VW UP und der muss jeden Tag fahren. Deshalb hat dieses Fahrzeug für mich (uns) absolute Priorität.

Der VW UP ist natürlich kein Oldtimer. Dennoch werde ich Arbeiten am Alltagsfahrzeug auch immer wieder ansprechen. Da es sich jedoch um eine Oldtimer-Webseite handelt, ist die Rubrik für den VW UP nicht in der Navigationsleiste zu sehen. Wen es dennoch interessiert, kann sich auch diese Pflege und Reparatur meines Alltagsfahrzeugs  gerne anschauen. 
Der  VW UP ist aus dem Baujahr 01/2017. Ich habe das Fahrzeug mit 8.000km im April 2018 gekauft. Inzwischen hat er 195.000km Laufleistung mit Bravour absolviert. Ein Dreizylinder-Motor mit 60PS. Auch mit diesem Fahrzeug bin ich sehr penibel, aber auch höchst zufrieden.

 Alle 15.000km wurde regelmässig der Ölwechsel mit Filter gemacht. Ebenso alle 15.000km werden alle Filter gewechselt und die Zündkerzen. Der letzte Service geschah bei 193.000km. Der VW UP liegt nachwievor immernoch bei einem Durchschnittsverbrauch von 4.6 bis 5.0 Liter Kraftstoff /100km. Der Ölverbrauch liegt bei 0,4 Liter pro 15.000km. Also quasi NICHTS. Auch jetzt immernoch bei 195.000km Laufleistung. 
Um die Elektronik auslesen zu können, habe ich eine Software, welche für das Handy geeignet ist. Mittels eines Blutooth-Adapters, werden die Diagnosedaten kabellos vom Fahrzeug auf das Handy übertragen. Mein VW UP hat 11 Steuergeräte.
Es gab bis zuletzt keine elektronischen Fehler. Auch die manuelle Klimaanlage funktioniert einwandfrei. Das Kältemittel hat sich in 9 Jahren nicht verflüchtigt und bringt im Sommer gute Kühlung (Austrittstemperatur der Luft an den Luftdüsen = 16°C bei Stellung Kalt Max.) Das Fahrzeug wird bestens gepflegt und sieht immernoch aus wie neu. 

Die neuen Fulda-Sommerreifen wurden auf die frisch gereinigten Alu-Felgen montiert und mit Klebegewichten ausgewuchtet.
Die ersten Sommerreifen haben die Abfahrgrenze erreicht und weisen kleine Risse auf, aufgrund des Alters von 9 Jahren -> Also weg mit den abgenutzten "Schluffen".

 

Der neue Satz Fulda-Sommerreifen ist auf die Felgen montiert worden. Kleinere Kratzer und Macken an den Felgensternen wurden entfernt. Das kann bei Reifenmontage mal passieren, oder auch bei Querschlägern, wie umherfliegende Steine während der Fahrt. Auch Waschbürsten können mal verdreckt sein in den SB-Waschboxen. 
Die kleinen Schäden wurden an allen Alu-Felgen beseitigt. Bordsteinschäden hatte gottseidank keine der Felgen.
Die Felgen wurden komplett mit 240er (an Schadstellen) und generell mit 320er Schleifpapier angeschliffen. An zwei Stellen minimal gespachtelt und verschliffen und die Reparaturstellen grundiert.
Danach wurden die Felgen mit Pressluft abgeblasen und mit Silikonentferner komplett entfettet. 
Jetzt konnte der Zweikomponenten-Lack nach DIN 9006 auflackiert werden. Ich lackierte zwei Schichten mit 5 Minuten Ablüftzeit dazwischen.
Die Reifen wurden mit stabilem Lackier-Abklebeband und mit Lackierfolie sauber bis hinter das Felgenhorn abgeklebt. Auch Ventile und Klebegewichte wurden mit abgeklebt.
Die Felgenschüsseln sehen alle noch wie neu aus. Dort musste nicht lackiert werden. Diese reinige ich jede Saison 1x.
Hier die Fotos von den Lackierarbeiten und anschliessendem Abziehen des Klebebands und der Folie:

Hier der Zahnriemenzustand bei 195.000km bzw. nach 8 Jahren !! Wie eben noch im Werk montiert. Überhaupt kein erkennbarer Verschleiss.

Vor kurzem (bei 196.000km) leuchtete die EPC-Kontrolle. Der UP hatte plötzlich keine Leistung mehr und ging in den "Notlauf".
Glücklicherweise bin ich im ADAC und der UP konnte von Köln nach Leverkusen auf meinen Tiefgaragenstellplatz geschleppt werden.

Ich las den Fehlerspeicher mit einer speziellen Software aus. Dabei sprang mir dieses Fehlerspeicherprotokoll ins Gesicht:

Alle Sicherungen geprüft -> i. O.
Prüfung der Steckverbindung zum Drosselklappenteil -> i. O.
Prüfen des elektronischen Gaspedals (Steckverbindung) -> i. O.

Mein Verdacht fiel durch Ausschlussverfahren dann auf das Drosselklappenteil.
Dieses gab lt. Fehlercode keine Rückmeldung mehr an das Motorsteuergerät, wie weit die Drosselklappe beim Gasgeben wirklich geöffnet ist. Dies geschieht normalerweise über das Drosselklappen-Potentiometer (ein verstellbarer Widerstand, der dem Motorsteuergerät durch mehr oder weniger Strom, die tatsächliche Stellung der Drosselklappe mitteilt). 

Früher gab es einen Gaszug. Seit vielen Jahren gibt es jedoch fast nur noch das elektronische Gaspedal.  

Wenn diese Rückmeldung über das Potentiometer fehlt, schaltet das Motorsteuergerät automatisch in den "Notlauf". Man kann nur noch mit etwa 10km/h fahren.


Also bestellte ich ein neues Drosselklappenteil. Auf dem folgenden Foto schon eingebaut. 
Auf den Stutzen der Drosselklappe kommt dann noch der Luftfilterkasten.

Die neue Drosselklappe wurde über die Diagnose-Software angelernt bzw. kalibriert und somit in Grundeinstellung gebracht.
Sämtliche Fehler konnte ich daraufhin löschen und die Gasannahme war auch wieder da. Der UP läuft wieder, als wäre nie etwas gewesen.

Das war bisher der einzige Fehler, der bei 196.000km am VW UP auftrat. Ansonsten nur normale Verschleissarbeiten, wie Bremsen vorne und eben regelmässige Inspektionen, die ich alle15.000km durchführe.

Alles was ich mit dieser Webseite zeigen möchte, ist:

Bei guter bis sehr guter Pflege und ordentlicher Reparatur und regelmässiger Wartung (wirklich ohne Murks) hält so ein Fahrzeug unglaublich lange und bleibt optisch wie auch technisch in einem einwandfreien Zustand.
Wenn man nicht selber am eigenen Fahrzeug schrauben kann, dann empfehle ich wirklich eine Werkstatt mit KNOW HOW und nicht irgendeine Reparatur-Werkstatt, die irgendwas macht aus Ahnungslosigkeit. So eine Werkstatt mit KNOW HOW gilt es zu finden!
 Schnell sind Falschdiagnosen gestellt (das kann auch Fachwerkstätten mit Markenlogo passieren) und das Unglück nimmt seinen Lauf.... das Fahrzeug wird zum "Fass ohne Boden" und der Fehler wird nie gefunden.
Der schlimmste Fehler ist dann, wenn man bei Unzufriedenheit dann noch die Werkstatt wechselt und die nächste Reparaturwerkstatt nochmals bei "A" anfangen muss.

Ausserdem kommt es natürlich auch sehr auf den Fahrstil eines jeden einzelnen Fahrzeugbesitzers an. Wer den Motor schon in höchsten Drehzahlen quält, wenn dieser nichtmal warmgefahren ist, der muss sich nicht wundern wenn sein Fahrzeug schnell Schrott ist. Desweiteren sollte man sein Fahrzeug generell nicht regelmässig bis zum Anschlag "treten". Der Ärger ist dann vorprogrammiert. Eine ruhige, normale Fahrweise angewöhnen. Weiches Schalten, weiches Anfahren und Bremsen. Ein Gefühl für Drehzahlen und Gangwechsel bekommen. Den Wagen nicht noch bergab auf Vollgas treten. Auf der Autobahn im Verkehr einfach nur "mitschwimmen" (aber ohne Verkehrshindernis zu sein!)
Spart Nerven, Spart Benzin, verringert Verschleiss am Fahrzeug. 
Man holt bei Autobahnfahrten sowieso nichts an Zeit heraus. Auch wenn man für 5km Strecke mal 180 oder 200 km/h fahren kann. Alles eine "Kopfsache".
Besser ist es eine gesunde Durchschnitt-Geschwindigkeit zu fahren und diese möglichst beizubehalten. 
Vorausschauendes Fahren lernen! Verkehrssituationen einschätzen lernen und vorallem Abstand zum Vordermann halten (speziell auf der Autobahn). Man kann bei Gefahrsituationen immernoch relaxed reagieren und hat bei eingehaltenem Sicherheitsabstand obendrein weniger Steinschläge an der Fahrzeugfront.
 
Nur so kann ein Fahrzeug viele Jahre absolut Spass machen und überhaupt später mal zu einem Oldtimer werden. Und dann kommt das Wort "NACHHALTIGKEIT" in Sachen Mobilität zum tragen!

Das sind lediglich Tipps, die ich mir durch eigene Erfahrungen und  viel viel Langstrecke angeeignet habe. Letztlich muss das jeder für sich selbst entscheiden, wie Er/Sie das eigene Fahrzeug behandelt.