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Oli's Audi50

Hier stelle ich Euch mein Fahrzeug vor. Der Audi50 hat die Erstzulassung 02/1976

Ich besitze dieses Fahrzeug seit Juli 1995. Als ich das Auto kaufte, war es schon 19 Jahre alt. Es ist mein erstes Auto und ich werde es nie verkaufen. Ich habe viel Herzblut und viele Arbeitsstunden in dieses Fahrzeug investiert. Es wurde nie vollrestauriert sondern immer wieder in kleinen Etappen teilrestauriert. Aber mittlerweile grenzt es dann doch an eine Vollrestauration. Es gibt einfach keine Teile, die ich an dem Audi noch nicht demontiert habe. Das Auto hat eine minimale Patina. Ich habe stets darauf geachtet, das er nicht überrestauriert wird, aber dennoch top dasteht. Alles wird regelmässig gewartet und geputzt. Der Audi50 wird grundsätzlich nur bei trockenem Wetter gefahren. Das habe ich bisher, in 30 Jahren in meinem Besitz, so durchgezogen. 
Es ist immer etwas ganz besonderes für mich, den Audi zu fahren. Es ist nicht das Fahren wie in einem modernen Auto. 

Du hörst den Motor und Du weisst, wann du hoch- oder runterschalten musst. Du kennst die Technik in- und auswendig. Du spürst die Strasse und Du spürst, das Du fährst.
Es ist ein direktes Fahrgefühl.
Kein modernes Auto vermittelt diese Art von Fahrgefühl.
Du bist hellwach wenn Du fährst, denn Du hast keine elektronischen "Helferlein". Du fährst Auto und nicht "Computer".
Ich bin mit diesen Fahrzeugen groß geworden. Seit der frühesten Kindheit bin ich mit dem Benzinvirus infiziert. 

Meine Eltern fuhren von 1974 bis etwa 1976 einen lofotengrünen Käfer 1200 (nagelneu mit Wassereintritt, den die Vertragswerkstatt nie fand).
 Danach folgte ein schicker Opel Rekord in einem zitronengelb mit schwarzem Vinyl-Dach (Zweitürer) und schwarz glänzender Kunstlederausstattung... es war ein Chromschiff.
Dann folgte ein neuer, gelber Golf 1 mit 1.1 Liter-Motor 50PS, schon mit dunkelgrauen Kunststoff-Stossstangen und dunkelgrünen Sitzen. Zeitgleich fuhren meine Grosseltern in den späten 70ern einen VW Käfer 1302 in texasgelb mit schwarzer Kunstlederausstattung. Danach folgte bei meinen Grosseltern ein Derby1 mit Chromstossstangen in panamabraun. 
Für uns Kinder war es das Grösste in all diesen Fahrzeugen mitfahren zu dürfen (besonders für mich).
Soweit die Ausschweifung in die Kindheit...


An Zuverlässigkeit ist mein Audi jedenfalls nicht zu überbieten. Auch nach 49 Jahren und eigentlich permanenter, übertriebener, guter Pflege, dreht man den Schlüssel und der Motor springt an. Egal ob es kalt oder warm oder Hochsommer ist. Ich habe noch nie den ADAC in Anspruch nehmen müssen. Eine schwache Batterie kam mal vor. Das wars aber auch schon, in fast 30 Jahren in meinem Besitz. Es wäre natürlich auch ärgerlich, da der Motor komplett von mir und einem Motorenbauer überholt wurde. Zudem kratzt es schon sehr am Ego, wenn man als Kfz-Meister (18 Jahre im Service/Werkstatt gearbeitet) Mängel am eigenen Fahrzeug hat. 
Dies kann ich schon alleine wegen der Berufsehre nicht durchgehen lassen. 
Wenn ich was bemerke wird es repariert oder instand gesetzt. 
So erspart man sich unnötige Reparaturstaus und sehr hohe Kosten, die dann plötzlich auf einen Schlag anfallen können.
Solange es mir möglich ist, werde ich mein Hobby weiter betreiben. Es macht einfach sehr viel Spass.

Technische Geschichte und ein Lebensgefühl bewahren. Darum geht es mir.
Es ist auch ein bischen Nachhaltigkeit (wovon jeder heutzutage plappert) dabei. Die Herstellung dieser Fahrzeuge kostete damals auch Energie und Rohstoffe. 
Das meiste kann man immerwieder aufarbeiten. Kernschrott fliegt natürlich in die Tonne.
Aber ansonsten wird versucht, alles zu erhalten. 

Ich finde meine Ruhe in diesem Hobby und kann dabei entspannen. 
Die international, idiotengeführte Problemwelt, in der wir heute Leben, hat vor dem Garagentor zu warten!
KEIN ZUTRITT!